– Der Staat braucht sie! Die Behauptung „Hartzer“ leben nur auf Kosten der Steuerzahler, ist volkswirtschaftlich – und politisch gewollter Blödsinn! Der Staat braucht den Konsum der „Hartzer“!
Wieder einmal gibt es Schlagzeilen vom Jobcenter – Chef Scheele, der einen völlig unsinnigen Vergleich zwischen einer Single – Verkäuferin und einer 3 köpfigen Hartz IV – Familie ins Feld führt.
Neben dem sozial – und gesellschaftsfeindlichen Vergleich zwischen einer Single – Verkäuferin und einer 3 köpfigen Familie, deren Auskommen von dem Einkommen eines Arbeitnehmers finanziert werde, lässt Scheele durchblicken, dass ihm offenbar „Nächstenliebe, Empathie und soziales Gewissen“ fremd sind.
Mathematik scheint ihm auch schwer zu fallen!?
Aufgrund seines Beispiels zahlt die 3 köpfige Familie rund 3 x soviel an Mehrwertsteuer als die Verkäuferin! Man könnte auf dem 1. Blick also auch argumentieren, dass die Familie dem Staat durch ihren Konsum sogar mehr gibt – als er von der Verkäuferin bekommt – was natürlich auf dem 2. Blick ökonomischer Unsinn ist! Die Verkäuferin bekommt einen großen Teil ihrer Steuerzahlungen beim Lohnsteuerjahresausgleich zurück, den sie – wenn sie ihn nicht spart – auch wieder ausgibt.
Die Familie bekommt keine Steuern zurück und kann dem zufolge – nicht mehr als „vorgeschrieben“ ausgeben.Es ist immer wieder eine erbärmliche Strategie und eine Provokation an die niedrigen Instinkte der Gesellschaft, den einen gegen den anderen auszuspielen.
Das ist AFD – Gebaren und deshalb ist Herr Scheele fehl am Platz
Herr Scheele treten sie sofort ab, denn mit ihrer populistischen Stimmungsmache sind sie für das Amt des BA – Chefs moralisch völlig ungeeignet und unqualifiziert!
Mit dem Hinweis darauf, dass man zwar bei den Sanktionspraktiken der unter 25 Jährigen etwas ändern müsse, macht er in dem Artikel jedoch keinen Hehl daraus, dass es ihm egal ist – wenn Betroffene mittellos werden.
Wenn Menschen hungern müssen, ohne Strom dastehen, sich verschulden müssen, die Telefon – Versicherungskosten nicht zahlen oder keine Fahrkarten kaufen können, nennt man das „weiße Folter“ ! Das ist ua. die unmittelbare – nicht abschließend aufgezählte Konsequenz aus den Sanktionenpraktiken der Jobcenter – welche auch u.a. massiv – psychologische Probleme und dauerhafte Spätfolgen verursacht.
Was Herr Scheele aber konsequent verschweigt, ist die Tatsache: das Hartz IV – Empfänger tatsächlich einen großen volkswirtschaftlichen Nutzen haben.
Sie sind nämlich auch Steuerzahler!
Hartz – Empfänger zahlen auf alle Produkte und Dienstleistungen die gleichen Steuern, wie eben auch – jeder Arbeitnehmer!
Häufig konsumieren Sozialleistungsempfänger sogar „teurer“, weil ihnen die notwendige Flexibilität durch mangelhafte Bewegungs – Konsumfreiheit genommen wird. Die wenigstenkönnen sich einen PKW leisten, um zum Beispiel einen Großeinkauf in einem weiter entfernten günstigeren Supermarkt zu machen. Gerade in Kleinstädten und Dörfern ist dies ein Problem, weil zudem auch der öffentliche Nahverkehr nur unzureichend ausgebaut ist.
Häufig müssen Hartz IV – Betroffene auch auf teure Strom – und Telefonanbieter zurückgreifen, weil zum Beispiel auf Grund von Verschuldung, die Bonität zum Wechsel zu günstigeren Anbieter nicht mehr gegeben ist.
Höhere Kosten bei notwendigen Ausgaben, bedeuten logischerweise dann auch höhere Steuerabgaben.
Weit über 6 Millionen Hartz IV – Bezieher zahlen also aus ihrem menschenunwürdigen – und zu geringen Budget mit jedem Einkauf und jeder Zahlungsverpflichtung – Steuern an den Staat und geben somit einen großen Teil an die Solidargemeinschaft zurück.
Sehr viele der Hartz IV – Bezieher sind auch ehrenamtlich tätig und erfüllen in vielen Bereichen des täglichen Lebens sinnvolle Aufgaben, für die der Staat kein Geld hat – bzw. kein Geld ausgeben will!
Fazit:
Wenn der Staat mit Sanktionen das Budget der Betroffenen kürzt, können diese keinen Umsatz machen und somit schwinden die staatlichen Einnahmen!
Ja, der Staat schadet sich gleich mehrfach selbst, denn: Sanktionen machen nachweisbar krank und erhöhen das Sterberisiko. Die Gefahr einer dauerhaften (auch seelischen) Erkrankung steigt enorm bei Sanktionsbetroffenen und fängt bei den Kindern an. Krankheit kostet dem Staat enorm viel Geld. Sanktionen machen Obdachlos. Obdachlosigkeit kostet dem Staat viel Geld. Die dauerhaften Schäden und deren Kosten, die durch eine Sanktion erzeugt werden – sind um ein vielfaches höher – als die Einsparung von Sozialausgaben durch eine Sanktion.
Bevor Herr Scheele also weiter solchen volkswirtschaftlichen Unsinn verbreitet sollte er vielmahr darüber nachdenken, ob es nicht sinnvoller ist, den Schaden an den Betroffenen zu verhindern! Das spart dem Staat nämlich mittel – und langfristig viel Geld!
Zum Beispiel durch: Sanktionen abschaffen!
Wer aus fiskalischen Gründen Sanktionen befürwortet, sollte ersteinmal das Einsparpotenzial bei Panzern, Militär und Steuerflucht ins Auge fassen! Wer aus „erzieherischen Gründen“ Sanktionen befürwortet, sollte wissen, dass seelische Gewalt – ein völkerrechtliches Verbrechen ist!
Wer meint, dass Arbeitszwang und weiße Folter ein probates Mittel für die Integration in die Gesellschaft ist, hat aus den vielen gesellschaftspolitischen Fehlern der Vergangenheit des letzten Jahrhunderts, die u.a. in Kriege und Volksaufständen endeten, nichts gelernt.
Via:
FHP: Freie Hartz IV Presse
Weg mit der #Agenda2010
Quelle: via @Norbertschulze, November 19, 2018 at 05:46AM
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