Bereits drei wohnungslose Männer in diesem Winter erfroren
Berlin, 21.12.2017. Mindestens drei wohnungslose Männer sind bereits in diesem Herbst und Winter den Kältetod gestorben: ein 60-Jähriger Anfang November in Hannover, ein 51-Jähriger Ende November in Freiburg, ein 52-Jähriger Mitte Dezember in Schwerin. Bei zwei weiteren auf der Straße verstorbenen wohnungslosen Männern – in Recklinghausen und Berlin – könnte ebenfalls die Kälte die Todesursache gewesen sein.
Die BAG Wohnungslosenhilfe hatte im November d. J. ihre aktuelle Schätzung zur Zahl der wohnungslosen Menschen in Deutschland veröffentlicht. Danach leben 52.000 Menschen ganz ohne Unterkunft auf der Straße – deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Diese Menschen sind der Kälte besonders schutzlos ausgeliefert und damit auch besonders gefährdet.
„Der Kältetod von wohnungslosen Menschen muss verhindert werden! Niemand soll unfreiwillig auf der Straße leben müssen“, fordert Werena Rosenke, Sprecherin der BAG Wohnungslosenhilfe. „Aufgrund der steigenden Zahl wohnungsloser Menschen auf der Straße befürchten wir, dass die Unterbringungskapazitäten in vielen Kommunen nicht ausreichend sind. Wir befürchten auch, dass ausländische Hilfesuchende von den Kommunen zurückgewiesen werden. Dies wäre allerdings rechtswidrig“, sagte Rosenke.
Nach den Bestimmungen des Ordnungsrechts muss jede Kommune in Deutschland Wohnungslose menschenwürdig unterbringen, unabhängig von Nationalität und Aufenthaltsstatus. Städte und Gemeinden verstoßen gegen ihre Amtspflichten, wenn sie nicht rechtzeitig Notunterkünfte bereitstellen oder verschaffen. Rosenke betonte, dass dies selbstverständlich auch für kleinere Kommunen in ländlichen Regionen gelte.
Die BAG W fordert deshalb, dass jede Stadt und jede Gemeinde prüft, ob die getroffenen Vorkehrungen in Quantität und Qualität ausreichen. Nach den Erfahrungen der Wohnungslosenhilfe sind viele ordnungsrechtliche Unterkünfte zu weit abgelegen und werden deswegen nicht erreicht. Manche sind zu früh überfüllt, bieten tagsüber keine Aufenthaltserlaubnis, erlauben keine sichere Aufbewahrung der Habseligkeiten oder verbieten den Zutritt von Hunden. Nach wie vor gibt es zuwenige Angebote für Paare und wohnungslose Frauen.
„Auch aus solchen Gründen bleiben wohnungslose Menschen selbst bei Minustemperaturen auf der Straße. Es ist ein Armutszeugnis, wenn der Wunsch der Betroffenen nach einem Mindestmaß an Privatheit und Individualität, der Wunsch nach Sicherheit und Selbstbestimmung nicht ernst genommen wird“, erklärte Rosenke.
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http://www.bagw.de/de/presse/index~148.html
Kunst -> Eingestellt von Michael Zander
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Schönfließ: 75-jährige Obdachlose stirbt im Wald neben ihrer Tochter –
Glienicke/Nordbahn –
Eine 75-jährige Obdachlose ist in einem Waldgebiet bei Schönfließ (Landkreis Oberhavel) tot aufgefunden worden. Mitarbeiter des Ordnungsamtes hätten die Frau am Mittwoch entdeckt, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Anwohner hatten zuvor das Ordnungsamt darüber informiert, dass in dem Waldgebiet Bieselheide Obdachlose wohnten. Bei der Kontrolle fanden Mitarbeiter die Frau, die bereits seit einem oder zwei Tagen tot war.
Bei ihr befand sich ihre ebenfalls obdachlose Tochter. Die 50-Jährige war davon ausgegangen, dass ihre Mutter nur schlief. Sie habe immer viel Schlaf benötigt und sie habe sie nicht wecken wollen, gab die Tochter an. Die beiden hatten seit mehreren Wochen in dem Waldgebiet gewohnt. Hinweise auf Fremdeinwirkungen gibt es nach Polizeiangaben nicht. (dpa)
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29334376 ©2017
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Endstation Obdachlos
22.Türchen öffnen -> https://tuerchen.com/549f0956
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Eine Gesellschaft erkennt man am Umgang mit seinen Schwächsten..
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Quelle: via @Mantovan, December 22, 2017 at 04:57PM
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