Neue Zahlen
Fast 344.000 Haushalten wurde 2017 in Deutschland der Strom abgestellt, weil Rechnungen unbezahlt blieben – der höchste Stand seit drei Jahren. Das ergab eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag an die Bundesregierung, die RTL exklusiv vorliegt.
Wer keinen Strom hat, leidet im Alltag sehr darunter
Solche Stromsperren haben drastische Folgen: Die Betroffenen können oft nicht heizen, sich keine warme Mahlzeit kochen, das Licht nicht einschalten, nichts im Kühlschrank lagern. Dabei gehört Energie zum „menschenwürdigen Existenzminimum“, so ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts 2014.
Es trifft vor allem ärmere Menschen
Doch warum zahlen die Betroffenen ihre Rechnungen nicht? Meist, weil sie schlichtweg zu wenig Geld haben. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Sven Lehmann sagte gegenüber RTL: „Oft passiert etwas Unvorhergesehenes: Ein Krankenhausaufenthalt, der Tod des Partners. Dann kommen Menschen in eine Verschuldungs-Spirale.“ Den Strom wieder anzustellen, koste die Betroffenen viel Geld – durchschnittlich knapp 40 Euro. Es gab aber bei einer Stichprobe auch Energieversorger, die bis zu 199 Euro verlangten.
Was die Politik jetzt tun will
Die Grünen fordern jetzt: Bevor die Energieversorger Betroffenen den Strom abstellen, sollten sie mit den Sozialbehörden in Kontakt treten, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Weitere Maßnahme: Eine Stromkostenpauschale, die nicht den Hartz-IV-Empfängern ausgezahlt wird, sondern direkt an den Energieversorger fließt – so könne man sicherstellen, dass die Stromkosten immer gedeckt seien.
Weg mit der #Agenda2010
Quelle: via @Norbertschulze, May 14, 2019 at 10:48AM
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