Ein Kommentar von Anna Zollner.
1946, sprich nur ein Jahr nachdem der zweite Weltkrieg zu Ende gegangen war, entstand in der völlig zertrümmerten ehemaligen Reichshauptstadt Berlin der erste Spielfilm, der den Zuschauer mit der Frage konfrontierte wie der „Erfolg“ der Nationalsozialisten von 1933 bis 1945 erklärt werden könne und ob das Schweigen der Mehrheit damals, dem Schweigen der Mehrheit nach dem Krieg nicht ähnlich sei.
Ähnlich fatal. Als „Die Mörder sind unter uns“ entstand, fanden in Nürnberg die Prozesse gegen die Hauptverantwortlichen des NS-Regimes statt.
Auch hier stand über der gesamten Szenerie die bis heute nicht vollkommen beantwortete Frage: Wie war es den Nazis gelungen das Volk der Dichter und Denker so geschickt auf die Strasse in den eigenen Untergang umzuleiten? Wann war aus dem schlendernden Gang Einzelner der Stechschritt der Massen geworden?
Warum hatte es während der gesamten NS-Zeit keinen grossen Aufschrei, keinen geballten Widerstand gegen das nicht zu übersehende Unrecht, die Barbarei gegeben?
Warum verschloss die Masse bewusst die Augen, als immer mehr Nachbarn über Nacht einfach verschwanden? Als neben Juden, Linken, Homosexuellen, aber eben auch nur einfach Andersdenkende systematisch denunziert und dann abtransportiert wurden?
Wem es nach 1945 wirklich ernst war, dass sich ein ähnlich obszönes Verbrechen in der Zukunft der Menschheit nie wieder wiederholen möge, kam nicht umhin sich die Methoden der Nationalsozialisten anzusehen. Was hatten die Nazis über den Menschen und sein Verhalten in der Masse, das er dieser anpasste, herausgefunden? Welche Techniken, vor allem der subtilen Manipulation der Massen, hatten die Nazis gegen die eigene Bevölkerung zur Anwendung gebracht?
Welche Rolle spielten die damaligen Massenmedien? Wie hatten sie es angestellt, dass sich bis dahin mit Moral und Ethik ausgestattete Bürger- viele von ihnen Christen- zu einem vollkommen kontrollierten Rädchen der Faschismus-Maschine hatten umprogrammieren lassen? Rädchen einer Killer-Maschine, in der Millionen Menschen nicht nur eiskalt ermordet wurden, sondern in der es möglich wurde, dass der menschliche Körper als Rohstoff z.B für Seife herhalten musste?
Ein Verbrechen bei dem bis heute die Worte fehlen, um es in seiner ganzen Obszönität zu begreifen. Seife aus Menschen! Nur exakt diese NS-Seife wirkt bis heute nach. Sie hat unsere Spezies als Ganzes für immer mit der Erkenntnis verschmutzt, dass der Homo Sapiens Sapiens keine Beißhemmung kennt, wenn man es nur richtig anstellt und ihn entsprechend aus- und abrichtet. Auschwitz wird sich nur dann nicht wiederholen, wenn wir als einzelne Individuen bei einem erneuten Weg in den Faschismus den Regierenden und ihrer zuvor sukzessive installierten Faschismus-Maschine in den Arm fallen.
Das aber kann nur funktionieren, wenn jeder Einzelne von uns seine ganz private Angst überwindet, die Angst vor Isolation, wenn er der Konzernpresse und seinen Vertretern in der Politik widerspricht. Die Angst vor den Konsequenzen der Wahrheit, wenn die Regierung lügt. Und die Regierung lügt immer.
Überall und ohne Ausnahme. Zudem kommen wir nicht umhin zu erkennen, dass sich Menschen in der Masse viel leichter manipulieren lassen, als es der Einzelnen wahrhaben will. Joseph Goebbels wusste um die Macht der Wiederholung; Sein Ausspruch "Eine Lüge muss nur oft genug wiederholt werden.
Dann wird sie geglaubt“ kann heute von jedem Werber bestätigt werden » weiterlesen » kenfm.de/tagesdosis-11-9-2019-die-faschismus-maschine (..)
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Bildhinweis: Joyce Nelson / Shutterstock
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