Freitag, 26. Juni 2015

Die Qualen ehemaliger Heimkinder in der Bundesrepublik

Freistatt - Die Qualen ehemaliger Heimkinder in der Bundesrepublik - Film im Gespräch am 8. Juli um 20.00 Uhr im Abatonkino in Hamburg in der Nähe der Universität

Wolfgang ist vierzehn als der Stiefvater ihn in eine Erziehungsanstalt abschiebt. Wir schreiben das Jahr 1968. Während draußen täglich neue Freiheiten erprobt werden, findet Wolfgang sich im Heim mit den Erziehungsmethoden der 30er Jahre konfrontiert.

„Freistatt“ liegt in einem weitläufigen Moor und ist in Wirklichkeit ein Arbeitslager. Die Jugendlichen werden nicht erzogen, sondern ausgebeutet:
"Wenn du nicht brav bist, kommst du ins Heim!"
Ihr Schicksal wurde bis vor kurzem wenig thematisiert: In den 1950er und 1960er Jahren wurden über eine halbe Million Kinder und Jugendliche in kirchlichen und staatlichen Heimen der Bundesrepublik oft seelisch und körperlich schwer misshandelt und als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. Viele leiden noch heute unter dem Erlebten, verschweigen diesen Teil ihres Lebens aber aus Scham, selbst gegenüber Angehörigen. Manchmal genügte den Ämtern der Hinweis der Nachbarn auf angeblich unsittlichen Lebenswandel, Nichtigkeiten wie "Arbeitsbummelei", Schulschwänzen oder auch die reine Willkür der Eltern, um junge Menschen für Jahre in Heimen verschwinden zu lassen. In diesen Institutionen regierten gar nicht oder nur unzureichend ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher, die oft einem Orden angehörten und als Verfechter christlicher Werte auftraten, mit aller Härte [...]


Quelle: via @Hoelderlin, June 26, 2015 at 06:56PM

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