In einer Anfrage an die Stadt Bochum zur Zahl der “freiwillig” oder mit Polizeihilfe durchgeführten erzwungen Wohnungsräumungen hat die Linksfraktion Bochum auch gefragt: “Wie häufig kam es in den Jahren 2004 bis 2015 nach Informationen der Stadt zu Verzweiflungstaten der von Zwangsräumung Betroffenen (z.B. Suizide, Suizidversuche, Selbstverletzungen)?”. Eine Antwort steht noch aus, Wetten mit welcher nichtssagenden Blabla-Formulierung diesmal geantwortet wird laufen noch.
Interessant wäre aber mal, ob sich die Stadt auf eine Anfrage zu der seit Jahren steigenden Anzahl der Suizide in Bochum wie bundesweit auch so einfach herausreden kann. Bis vor vier Jahren pendelte die Anzahl der Suizide in Bochum um die 30er-Marke, seit dem steigt sie kontinuierlich und ist mittlerweile (2013) bei 47 im Jahr angelangt. Zum Vergleich: bei Transportmittelunfällen sind im selben Jahr in Bochum 14 Menschen ums Leben gekommen.
Die Zahlen für ganz NRW sehen ähnlich aus: Suizide in NRW 2013: 1.727, mit einer Häufung zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr. Bei Transportmittelunfällen kamen 594 um, davon 473 im Strassenverkehr.
Der OECD zufolge ist die Suizidrate in Deutschland zwischen 1995 und 2009 um 32,1 Prozent zurückgegangen. Seit 2007 steigt sie aber wieder an. Es kann zudem von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Unter den Todesarten Verkehrsunfälle, Drogen und den unklaren Todesursachen dürfte sich noch ein erheblicher Anteil nicht erkannter Suizide verbergen.
Erfreulicherweise ist die Zahl der Verkehrstoten seit langem stark rückläufig und hat in 2013 den niedrigsten Stand seit 1954 erreicht. Da wird also echt etwas getan. Schliesslich ist unter den Toten viel wertvolles Material, wenn es auch die Fahrer_innen von SUV-Humvees seltener treffen wird als Fahrer_innen von Kleinwagen, die bei solchen Konfrontationen immer unterlegen sind. Auch gegen die Zunahme von Depressionen wird etwas getan, Beratungsstellen und Frühmeldesysteme installiert. Nichts getan wird gegen die Ursachen. Und wer jetzt zehn Jahre lang Hartz IV hautnah erlebt hat weiss eine davon. (Norbert Hermann, Sozialberatung Bochum) [...]
Die Zahlen für ganz NRW sehen ähnlich aus: Suizide in NRW 2013: 1.727, mit einer Häufung zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr. Bei Transportmittelunfällen kamen 594 um, davon 473 im Strassenverkehr.
Der OECD zufolge ist die Suizidrate in Deutschland zwischen 1995 und 2009 um 32,1 Prozent zurückgegangen. Seit 2007 steigt sie aber wieder an. Es kann zudem von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Unter den Todesarten Verkehrsunfälle, Drogen und den unklaren Todesursachen dürfte sich noch ein erheblicher Anteil nicht erkannter Suizide verbergen.
Erfreulicherweise ist die Zahl der Verkehrstoten seit langem stark rückläufig und hat in 2013 den niedrigsten Stand seit 1954 erreicht. Da wird also echt etwas getan. Schliesslich ist unter den Toten viel wertvolles Material, wenn es auch die Fahrer_innen von SUV-Humvees seltener treffen wird als Fahrer_innen von Kleinwagen, die bei solchen Konfrontationen immer unterlegen sind. Auch gegen die Zunahme von Depressionen wird etwas getan, Beratungsstellen und Frühmeldesysteme installiert. Nichts getan wird gegen die Ursachen. Und wer jetzt zehn Jahre lang Hartz IV hautnah erlebt hat weiss eine davon. (Norbert Hermann, Sozialberatung Bochum) [...]
Weg mit der #Agenda2010
Quelle: via @Mantovan, November 08, 2015 at 10:54AM
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