Montag, 23. November 2015

Lebensmittel: Hartz IV reicht nicht einmal für Essen

Nicht einmal jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit, das ist die Realität, mit der Hartz IV Empfänger in Deutschland konfrontiert werden. Immer mehr Erwerbslose geraten in existenzgefährdende Geldnot.

Kein Geld für Essen
Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind alarmierend. Nach diesen hatte im Jahr 2014 mehr als jeder dritte Erwerbslose (34,6 Prozent) nicht genügend Geld, um sich jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit leisten zu können.

Dabei beruhen die Daten auf Zahlen, die von Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitischen Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, beim Destatis angefordert wurden. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Zahlen um 48.000 Menschen auf nunmehr insgesamt 1,07 Millionen gestiegen.

Finanzielle Notlage und Entbehrungen
Darüber hinaus geben die Zahlen preis, dass auch immer mehr Menschen von erheblichen materiellen Entbehrungen betroffen sind. Fast jeder fünfte Erwerbslose (19,1 Prozent), hat Schwierigkeiten, seine Miete oder Rechnungen für Vorsorgeleistungen rechtzeitig zu bezahlen. Auch hier ist im Vergleich zum Vorjahr 2013 ein Anstieg um 62.000 auf insgesamt 590.000 Menschen zu verzeichnen. Laut Statistik können auch 18,4 Prozent der Erwerbslosen mangels finanzieller Mittel ihre Wohnung nicht angemessen beheizen.

Zudem klagten 30,9 Prozent der Erwerbslosen in der Bundesrepublik, dass sie von „erheblichen materiellen Entbehrungen“ betroffen seien und die Lebensqualität aufgrund von Geldnöten erheblich eingeschränkt werde. Das Alarmierende dabei ist, dass der Wert in Deutschland über dem europäischen Durchschnittswert liegt, nach dem europaweit 26,2 der Menschen von erheblicher materieller Entbehrung und Geldnöten betroffen sind.

Hartz IV auf 500 Euro anheben
Sabine Zimmermann kritisiert, die Bundesregierung verweigere Erwerbslosen eine angemessene Unterstützung und die „Kleinrechnung des Existenzminimums“ sei ein Skandal. „Die Absicherung im Fall von Erwerbslosigkeit wird immer brüchiger und schwächer“, so die Linken-Politikerin, die vor allem die Hartz IV Reformen als ursächlich für die zunehmende Verarmung sieht. Um dieser entgegenzutreten fordert sie eine kurzfristige Anpassung des Hartz IV Regelsatzes auf mindestens 500 Euro monatlich. Zudem müsse es einen leichteren Zugang zu Leistungen der Arbeitslosenversicherung geben.

Weg mit der #Agenda2010

Quelle: via @HartzIV.org, November 23, 2015 at 03:02PM

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