Mittwoch, 11. Mai 2016

Arme sterben früher

Eine Datenauswertung der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann (Die LINKE) zeigt, dass Menschen, die struktur- und einkommensschwachen Regionen leben, deutlich früher sterben, als Menschen, die in reichen Gegenden wohnen. Ganz besonders sind somit Hartz IV Beziehende bedroht, da hier das Armutsrisiko am Höchsten ist.

Dort wo viele Menschen wohnen, die von Sozialhilfe oder Hartz IV abhängig sind, wird auch früher gestorben, wie eine aktuelle Auswertung zeigte. Ganz besonders betroffen sind viele Regionen in den ostdeutschen Bundesländern und Teile des Ruhrgebiets, Saarland und Frankens.

Arme Männer sterben fast 11 Jahre früher
Deutlich erkennbar sind die Unterschiede bei den Männern. Sehr niedrig ist die durchschnittliche Lebenserwartung zum Beispiel im heinland-pfälzischen Pirmasens. Hier werden die Männer im Durchschnitt etwa 73 Jahre. Ganz anders im wohlhabenden bayerischen Starnberg. Dort werden die Männer 81,3 Jahre alt.

Bei Frauen sieht es nicht ganz so krass aus. Auch hier liegt Pirmasens mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 77,1 Jahren auf dem letzten Platz. Hingegen Frauen im reichen Kreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 85,0 Jahren eine höhere Lebenserwartung aufweisen.

Ursache für die auseinanderklaffenden Lebenserwartungen sind nicht etwa bedeutende regionale Unterschiede. Wird wird nämlich das durchschnittliche Einkommen der Regionen als Messstab genommen, liegt der Unterschied bei den Männern in der Lebenserwartung zwischen den niedrigsten und höchsten Einkommensgruppen bei fast 11 Jahren. Bei den Frauen sind es immerhin noch 8,4 Jahre.



Hohes Sterberisiko durch schwere Erkrankungen
Die Politikerin hatte die Daten aus einer Erhebung des Robert-Koch-Instituts genommen und in einen Kontext gesetzt. Es zeigte sich dass beispielsweise bei schweren Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes oder chronischen Lungenerkrankung, Einkommensgruppen sehr unterschiedliche Risiko-Kennzahlen aufweisen. Ärmere Menschen sterben aufgrund ihres sozialen Status wesentlich schneller. Davon sind auch die Wissenschaftler des RKI überzeugt. Arme Menschen müssen z.B. zu industriellem Billigessen greifen, und haben kaum Chancen auf eine ausgewogene und vollwertige Küche, da der Hartz IV Regelsatz hier keinen Spielraum lässt.

Die Linken-Politikerin forderte in diesem Zusammenhang eine umfassende Bekämpfung von Armut und den gesundheitsschädlichen Lebensverhältnissen. So müsste der Hartz IV Eckregelsatz deutlich angehoben werden und Niedriglöhne bekämpft werden. Nur so könne auch eine gesundheitliche Gerechtigkeit hergestellt werden.

Weg mit der #Agenda2010

Quelle: via @http://linksfraktion.de, 30.03.2016

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