Die in der NZZ mit Sprachwitz geschriebene Kolumne von Sergio Aiolfi polemisiert mit einem Rückgriff auf romantisch religiöse Bilder gegen das bedingungslose Grundeinkommen und findet schliesslich stützende Hilfe bei Karl Marx:
«Die Grundeinkommen-Initiative will, dass alle Bewohner der Schweiz monatlich 2500 Fr. erhalten – bedingungslos. Dieser selige Zustand wird angestrebt, bevor der Himmel auf Erden eingerichtet ist.»
Aus dem Text der NZZ:
«Ein Gespenst geht um in der Schweiz – jenes des Grundeinkommens, das nach dem Willen der Initianten eines Volksbegehrens künftig jedermann bedingungslos zu gewähren wäre.»
«Das Volksbegehren spiegelt offensichtlich die Sehnsucht nach einem Naturzustand, wie er vor der Vertreibung aus dem Paradies bestand, bevor Gott im Zorn zu Adam sprach: «Mit Mühsal sollst du dich von deinem Acker nähren dein Leben lang. Im Schweisse deines Angesichts sollst du dein Brot essen.» Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen wird offensichtlich der Versuch unternommen, den schweisslosen Zustand vor dem Sündenfall wiederherzustellen.»
«’Jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen.‘ Dieser himmlische Zustand war für Marx allerdings nicht bedingungslos zu haben; zuerst galt es eine «höhere Phase der kommunistischen Gesellschaft» zu erreichen. Davon ist die Schweiz jedoch – trotz Sozialdemokratisierung – noch ein gutes Stück entfernt. Aus Marxens Sicht wäre die Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen wohl etwas zu früh gekommen.»
Wer das Paradies nicht sieht, lebt heute im Paradox.
(Siehe auch Götz Werner)
Der Beitrag Der Himmel kann noch etwas warten erschien zuerst auf Grundeinkommen.
Weg mit der #Agenda2010
Quelle: via @Grundeinkommen.ch, October 01, 2015 at 05:36PM
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