Freitag, 23. Oktober 2015

DIE LINKE. Inge Hannemann: Überraschung, Überraschung! DGB-Studie belegt: Leiharbeit führt nicht als Brücke in reguläre Beschäftigung

Wie ein jüngst veröffentlichter Beitrag vom DGB in „Arbeitsmarkt aktuell“ (Nr. 8/Okt. 2015) ausführt, funktioniert das Instrument der Leiharbeit nicht wie gewünscht. Die Brücke von der Leiharbeit in die feste Beschäftigung existiert somit de facto nicht, das Rückfallrisiko in Hartz IV hingegen ist omnipräsent. 40 Prozent der Leiharbeiter/-innen werden als Hilfskräfte eingesetzt, obwohl sie eine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Außerdem existieren unter den Leiharbeiter/-innen trotz Mindestlohn sechs Prozent Aufstocker/-innen. Leiharbeitsangebote machen mittlerweile laut DGB 35 Prozent aller gemeldeten Stellen aus. Die Fluktuation innerhalb des Sektors ist besonders hoch, sodass davon ausgegangen werden kann, dass innerhalb eines Jahres eine Millionen Leiharbeitsverträge angefangen und ebenso eine Millionen Verträge beendet werden.

Dazu erklärt die Bürgerschaftsabgeordnete Inge Hannemann: „Dass Leiharbeit nicht in dauerhafte reguläre Tätigkeit führt, wird mit der Studie vom DGB erneut bewiesen. Wenn die Arbeitslosenstatistik dahingehend beschönigt ist, dass eine dauerhafte Integration nach sechs Monaten und einem Tag zählt, ist es eine weitere Verfälschung der tatsächlichen desolaten Arbeitsmarktlage.

Der DGB fordert die Bundesregierung auf, dass bei der Leiharbeit nach gebessert wird bzw. diese strengeren Regelungen unterworfen wird. Inge Hannemann und Die Linke gehen noch einen Schritt weiter und fordern für Leiharbeiter/-innen – nach französischem Vorbild – einen höheren Lohn als den der regulär Beschäftigten, da die Leiharbeiter/-innen flexibler in der Beschäftigung sein müssen und zum Beispiel die Anreise zu verschiedenen Einsatzorten oftmals aus eigener Kasse meistern müssen.

Weiterhin weißt Hannemann auf die immense Steuerverschwendung hin, welche über die Leiharbeit mit der Bundesagentur für Arbeit als Drahtzieher organisiert wird:
„Eine über Eingliederungszuschüsse subventionierte Leiharbeit kostet dem Steuerzahler inzwischen Milliarden, die nach wenigen Monaten durch den Drehtüreffekt verpuffen. Leiharbeit ist zu stoppen und durch reguläre sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten zu ersetzen.“ [...]
Weg mit der #Agenda2010

Quelle: via @Norbertschulze, October 23, 2015 at 07:36AM

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