Sonntag, 11. Oktober 2015

Warnungen von IWF, UN, BIZ und Citibank: Der Crash kommt!

Die Warnungen werden lauter, aber hört irgendjemand hin? Seit Monaten habe ich auf meiner Webseite dokumentiert, wie sehr das globale Finanzsystem fällig für eine Krise ist und jetzt warnen einige der wichtigsten Finanzinstitutionen der gesamten Welt vor exakt dem Selben.

Vergangene Woche war ich überrascht zu sehen, dass der Telegraph einen Artikel mit der unheilvollen Schlagzeile »Kreditklemme von $ 3 Billionen zeichnet sich ab, Schuldner laut IWF vor Tag der Abrechnung« veröffentlicht hat. Und das, worauf wir uns tatsächlich zu bewegen, würde wohl zutreffender als “Krediteiszeit“ oder “Kreditpanik“ bezeichnet werden, aber für den Moment ist “Kreditklemme“ gut genug. Der IWF warnt, dass die “gefährliche Überschuldung“, deren Zeuge wir geworden sind, auf dem ganzen Globus “eine Welle an Konkursen auszulösen droht“:
Regierungen und Zentralbanken riskieren, dass die Welt in eine neue Finanzkrise gestürzt wird. Der Internationale Währungsfond hat davor gewarnt, dass die Zeit der Schuldenexzesse der Unternehmen in der entwickelten Welt zu Ende geht.

Unternehmen aus Schwellenländern haben im vergangenen Jahrzehnt über $ 3 Billionen “zuviel geliehen“. Dem Global Financial Stability Report des IWF nach bedeutet dies eine Vervierfachung der Schulden im Privatsektor.

Diese gefährliche Überschuldung droht nun zu einer Pleitewelle zu führen, die eine bereits schwache Weltwirtschaft noch weiter gefährdet, so die schonungslosen Aussagen im halbjährlichen Bericht des IWF.
Der IWF sagt in diesem Fall tatsächlich einmal die Wahrheit. Wir stecken mitten in der größten Schuldenblase, die die Welt jemals gesehen hat und diese Blase ist eine monumentale Bedrohung für das globale Finanzsystem.

Aber selbst obwohl wir von dieser Bedrohung wissen, heißt das nicht, dass wir jetzt irgendetwas dagegen unternehmen oder das was passieren wird aufhalten können.

Die Bank of England, die UN und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich haben allesamt ähnlich unheilvolle Warnungen herausgegeben. In einem Artikel vom 7. Oktober berichtet der Guardian:
Die Warnung des IWF wurde von einem ganzen Chor anderer wiederholt. Der Chefökonom der Bank of England, Andy Haldane, behauptet, dass die Welt in die letzte Episode einer “dreiteiligen Krisentrilogie“ eintritt. UNCTAD, der Handels- und Entwicklungsarm der UN, möchte gerne sehen, dass die Volkswirtschaften der Ersten Welt die öffentlichen Ausgaben erhöhen, um den Abschwung in den Schwellenländern zu kompensieren. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich glaubt, dass die Zinsen zu lange zu niedrig gewesen sind und die Finanzmärkte dazu verleitet hat, zu viele Risiken einzugehen. Alle glauben, dass das globale Finanzsystem vor einer Krise steht.

Mir gefällt insbesondere der Vergleich unserer derzeitigen Situation mit einer “dreiteiligen Krisentrilogie“ von Andy Haldane. Ich finde das passt perfekt. Und wenn man mit Film-Trilogien vertraut ist, dann weiß man auch, dass die letzte Episode normalerweise die größte und schlimmste ist.

Willem Buiter, Ökonom bei Citigroup, glaubt ebenfalls, dass sich am Horizont großer Ärger abzeichnet. Er warnt tatsächlich öffentlich vor einer “globalen Rezession“ im Jahr 2016:
Citigroup-Ökonom Willem Buiter schaut sich die globale Landschaft an und sieht eine Wirtschaft, die substanziell hinter ihrem Leistungspotenzial zurück bleibt. Für ihn ist dies ein genereller Richtwert für eine globale Rezession. In diesem Zusammenhang sagte er, dass die Chancen für eine globale Rezession 2016 wachsen.

»Wir glauben, dass die Indizien darauf hinweisen, dass die globale Leistungslücke negativ ist und dass die Weltwirtschaft derzeit unterhalb des globalen Wachstumspotenzial wächst. Die Leistungslücke geht demnach weiter auseinander.«, so Buiter in einer Nachricht an die Kundschaft.

Er fügte hinzu: »Von einer Leistungslücke, die zuletzt vermutlich relativ nahe null war, wird fortgesetzt suboptimales globales Wachstum die Weltwirtschaft wahrscheinlich zurück in die Rezession führen, sofern die Welt sich überhaupt jemals vollständig von der Rezession erholt hat, die durch die globale Finanzkrise ausgelöst wurde.«

Normalerweise gibt irgendein “auslösendes Ereignis“, wenn wir in eine neue Krise gestürzt werden, welches dann ausgewachsene Panik hervorruft. Vergangenen Mittwoch schrieb ich über die fortlaufenden Probleme bei Rohstoff-Giganten wie Glencore, Trafigura und der Noble Group. Der Zusammenbruch von nur einem dieser Unternehmen könnte möglicherweise ein neuer “Lehman-Brothers-Moment“ sein.

Am Mittwoch ist aber noch etwas passiert, was ebenfalls extrem besorgniserregend ist. Erst vor ein paar Wochen warnte ich, dass die größte Bank in Deutschland, die Deutsche Bank, vor massiven Problemen steht. Nun, am Mittwoch gab die Bank für das dritte Quartal 2015 einen Verlust von mehr als 6 Milliarden Dollar bekannt:
Der neue Boss der Deutschen Bank, John Cryan, eingesetzt um bei der größten Deutschen Bank aufzuräumen, gab einen Rekordverlust vor Steuern von 6 Milliarden Euros ($ 6,7 Mrd.) im dritten Quartal bekannt und warnte Investoren vor möglichen Kürzungen der Dividenden. Abschreibungen, Wertminderungen und Prozesskosten haben allesamt zu dem Verlust beigetragen, so die Bank.
Cryan wurde im Juli zum Vorstandsvorsitzenden gemacht und versprach die Kosten zu reduzieren. Der Brite beschleunigt Pläne zum Abstoßen von Wertanlagen und den Rückzug aus diversen Ländern, um die Bank zu verkleinern und bereitet die Streichung von rund 23.000 Arbeitsplätzen – oder einem Viertel der Belegschaft der Bank – vor, sagten Quellen gegenüber Reuters im vergangenen Monat.

Behalten Sie Deutschland im Auge – die Probleme stehen dort erst am Anfang.

Eine weitere Sache, die ich sehr aufmerksam beobachte, ist die Tatsache, dass große Exportnationen wie China, die bisher jede Menge US-Regierungsschulden aufgekauft haben, diese jetzt in noch nie dagewesener Geschwindigkeit abstoßen. Das Folgende kommt von Wolf Richter:

Fünf große Käufer von US-Schatzanleihen – China, Russland, Norwegen, Brasilien und Taiwan – haben es sich anders überlegt. Sie stoßen Schatzanleihen ab, jeder aus seinen eigenen Gründen, die nun jedoch übereinstimmen. Und das mit der höchsten Geschwindigkeit aller Zeiten.

In den 12 Monaten bis Ende Juli erreichten Schatzanleihen-Verkäufe von Zentralbanken auf der ganzen Welt eine Summe von $ 123 Milliarden. Das Wall Street Journal berichtete: »der größte Rückgang seit dem Beginn der Datenaufzeichnungen 1978«.

China, als größter ausländischer Anteilseigner für US-Schatzanleihen – der Höchststand wurde mit $ 1.317 Billionen im November 2013 erreicht -, hat sich mit besonderer Leidenschaft getrennt. Bis Juli (der letzte verfügbare Datenstand vom US-Finanzministerium) ging es auf $ 1.241 Billionen runter.

Ja ich weiß, der Aktienmarkt ging am Donnerstag wieder einmal nach oben und die ganzen irrationalen Optimisten erzählen uns wieder einmal, dass alles in bester Ordnung sei.

Die Wahrheit ist natürlich, dass eben nicht alles in bester Ordnung ist. Seitdem ich angefangen habe, den Economic Collapse Blog zu betreiben, habe ich zu keiner Zeit in meinem Glauben daran geschwankt, dass die größte Wirtschaftskrise, die die Vereinigten Staaten jemals gesehen haben, kommen wird. Und ich habe über 1.000 Artikel darüber geschrieben und den kommenden Kollaps in quälenden Details dargelegt. Niemand wird sagen können, dass ich nicht versucht habe sie zu warnen.

Diejenigen, die blindes Vertrauen in Barack Obama, die Wall Street, die Federal Reserve und die anderen großen Zentralbanken auf dem Planeten haben, werden weiterhin so lange sie können den Gedanken verspotten, dass ein großer Zusammenbruch kommt.

Aber wenn der Tag der Abrechnung da ist und die Krise an die Tür klopft, was werden sie dann tun? [...]

Weg mit #agenda2010

Quelle: via @N8waechter.info, October 11, 2015 at 11:29AM

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